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Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

 

der Redaktionsschluss dieser MHR fiel noch in das Sommerloch. Dieses Heft ist deshalb schmaler als sonst. Trotzdem bedient es die wesentlichen Bereiche: Verbandsarbeit, Vereinsleben, Juristisches und Allgemeininteressantes.

Der Spitzenaufsatz von Jürgen Kopp betrifft dasjenige Thema, das in letzter Zeit immer wieder vom Vorstand bearbeitet wurde: die Besoldung. Junge Kollegen (die vielleicht eher die Seiten 13 und 16 lesen werden) finden Besoldungsfragen manchmal nicht so spannend, weil sie nach dem Berufseintritt immer mehr Geld als vor dem Berufseintritt haben, egal wie die Gehaltseinschnitte vor ihrem Berufseintritt aussahen. Je länger man jedoch im Beruf ist – und das wird auch bei den jüngeren Kollegen einmal der Fall sein – fängt man an zu vergleichen, erfährt Entwicklungen über längere Zeit am eigenen Leib, fragt nach ihrer Sach-/Gerechtigkeit und erstreckt deshalb sein Engagement auch auf dieses Thema, das uns von außen verstärkt aufgezwungen wird zum Beispiel durch die Föderalismusreform und durch Neigungen in Politik und Verwaltung, „leistungsorientierte“ Bezahlung auch bei Richtern und Staatsanwälten einzuführen.

Doch es gibt ja auch noch anderes. Selten war der Veranstaltungskalender so gespickt wie dieses Mal. Das Sommerfest des Richtervereins im August beendete das Sommerloch. Im September beginnt ein bunter Strauß an Terminen; für jeden ist etwas dabei. Und jeder sollte sich ein paar Sachen herauspicken. Es ist kaum möglich für jedes Mitglied des Richtervereins, bei dieser Terminsvielfalt alle Termine wahrzunehmen. Doch der ein oder andere Termin darf es schon sein. Schade ist es, wenn zu einem Termin wie dem Vortrag zur Gesundheitsreform, der durchaus auch für Richter wichtige Details enthielt (vgl. Seite 7 dieses Hefts), außer den Organisatoren nicht ein einziges Mitglied erscheint (darauf ist die Bemerkung von Gerhard Schaberg auf Seite 14 dieses Hefts gemünzt).

Für die Veranstaltungen in der ersten Septemberhälfte erscheinen diese MHR naturgemäß zu spät, aber über die MHR hinaus erfolgen ja auch Aushänge, Rundmails und Einträge im Veranstaltungskalender auf unserer Homepage. Auch unter diesem Blickwinkel lohnt es sich, immer wieder mal unsere stets aktuelle Homepage www.richterverein.de aufzusuchen.

Besonders ans Herz gelegt sei ein Blick auf

·        unsere Veranstaltungsreihe „Strafvollzug in Hamburg“ mit prominenten Teilnehmern,

·        unsere Veranstaltung mit BGH-Richtern,

·       die von unseren Assessoren organisierten Freitagsgespräche (diesmal mit der Bremer Generalstaatsanwältin),

·        das Treffen junger Juristen (bei dem die richterliche Beteiligung durchaus ausbaufähig ist),

·        die Lesungen,

·        das Pensionärstreffen,

·        die Sportveranstaltungen (Fußball und Beachvolleyball),

·        die Bilderausstellungen pensionierter Kollegen (Amtrup und Wildberg).

 

Zum Schluss nach gutem Brauch noch etwas aus der Presse, diesmal zum Thema Computer-Durchsuchungen: Um zu verhindern, dass bei solchen Durchsuchungen höchstpersönliche Informationen in die Hände der StA gelangen, sollen die Festplatten etc. erst einem Richter vorgelegt werden. Neben rechtlichen Zweifeln hat der Deutsche Richterbund auch praktische Schwierigkeiten bei der Durchführung aufgezeigt. Dessen Vorsitzender Frank (OStA) wies auf den zusätzlichen Stellenbedarf hin, den ein derart „gigantischer Arbeitsaufwand" mit sich bringe.

Ihr
Wolfgang Hirth

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