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Neues vom
Juristenorchester

Ein Höhepunkt in der diesjährigen Programmplanung (nach dem Konzert des Hamburger Juristenorchesters am 6. Mai 1999 in der Kulturkirche Altona zugunsten der Alsterdorfer Anstalten) war die Reise zu einem gemeinsamen Konzert mit dem Münchner Behördenorchesters.

Das Münchner Behördenorchester wurde 1971 gegründet; es besteht aus etwa 50 Mitgliedern, die überwiegend in Behörden und Gerichten arbeiten. Seit einem internationalen Orchestertreffen in Brünn/ Slowakei im Jahre 1994 bestehen musikalische Verbindungen zum Münchner Behörden-orchester, die 1997 in den Niederlanden im Rahmen eines Treffens von Liebhaber-orchestern durch ein gemeinsames Abschlußkonzert in der Stadt Leiden vertieft wurden. Weil die Orchester musikalisch und menschlich gut harmonieren, hatten wir die Münchner im letzten Jahr nach Hamburg eingeladen und zusammen konzertiert.

Dieses Jahr nun folgten wir der Gegeneinladung. Die meisten Teilnehmer des Treffens führen am 9. Juli 1999 mit dem Zug nach München. Die Gastgeber hatten für uns Zimmer in zwei verkehrsgünstig gelegenen Hotels in der Innenstadt von München besorgt. Nach der Quartiernahme trafen wir uns noch abends zu einer kurzen Verständigungsprobe in den Räumen der Industrie - und Handelskammer für München und Oberbayern, deren Präsident Dr. Hipp - ein Mitglied des dortigen Orchesters - ist. Dr. Hipp lud die Mitglieder beider Orchester großzügigerweise zu einem anschließenden Imbiß mit Wein und Bier ein. Höhepunkt des geselligen Beisammenseins war die musikalische Einlage einer Cellogruppe der Münchner, die mitreißende Ragtimes spielte.

Am Samstag, den 10.7.1999 folgten viele von uns morgens einer sachkundigen, orchestereigenen Stadtführung. Nachmittags trafen wir uns alle zur Generalprobe in der Großen Aula der Ludwig-Maximilians-Universität. Der Raum beeindruckt durch die großflächigen Mosaiken mit Darstellungen aus der Antike und einer Reihe von Büsten der - wie - kann es im Freistaat anders sein - Bayrischen Könige. Abends kamen wir noch zu einem feucht - fröhlichen Essen mit zünftigem hellem Bier im Hofbräukeller am Wienerplatz zusammen. Leider konnten wir nicht im berühmten Biergarten sitzen, weil es ständig regnete.

Das Konzert fand am Sonntag (11.7.) morgens um 11 Uhr vor zahlreichen Besuchern in der Großen Aula statt. Bei den ersten Stücken (Beethovens Coriolan-Ouvertüre und 1. Klavierkonzert (mit einer jungen russischen Pianistin) sowie Schumanns Manfred-Ouvertüre unterstützten wir das Münchner Behördenorchester. Bei den von uns eingeübten Werken (Humperdincks Ouvertüre zu ,,Hänsel und Gretel,, und der Zugabe, dem Marsch Nr.1 aus "Pomp and Circumstances" von Elgar) verstärkten die Münchner unsere Reihen. Die Dirigenten Günter Maier (München) und Bruno Merse (Hamburg) dirigierten abwechselnd. Dem langanhaltenden Beifall war zu entnehmen, daß die Zuschauer Gefallen an dem Konzert gefunden hatten. Nach dem Konzert eilten wir zu einem Mittagessen im Ratskeller, zu dem uns die Münchner einluden. Anschließend führen wir erschöpft, aber zufrieden nach Hamburg.

Wer ein Orchesterinstrument spielt und Lust zu Konzerten mit dem Juristenorchester und zu Konzertreisen (z.B. nächstes Jahr zu einem Orchestertreffen in Lyon) hat, melde sich bitte bei Frau RiOLG Albrecht-Schäfer (Tel. 428.43.1666).

Staatsanwalt Dr. Kay Matthiessen