Eigentlich hatte ich auf der letzten Vorstandssitzung mehr Vorbehalte gegen eine eigene Internetseite (Homepage) des Hamburgischen Richtervereins erwartet. Ohne große Diskussion ist einstimmig beschlossen worden, Meinungen und Veröffentlichungen des Hamburgischen Richtervereins nunmehr auch weltweit über das Internet zu verbreiten. Daß es uns nicht schwergefallen ist, diesem Weg zuzustimmen, lag auch an der lobens- und dankenswerten Vorarbeit unseres Kollegen Wolfgang Hirth, der bereits viel Arbeit und Zeit in die Realisierung der Homepage investiert hat. Wegen der Einzelheiten, die mit dieser Homepage verbunden sind, empfehle ich deshalb besonders seinen Artikeln in dieser Ausgabe der MHR.
Im Vorstand wurde gefragt, was eine eigene Präsenz des Richtervereins im Internet bedeutet und ob sie uns tatsächlich etwas bringt. Diese Frage ist durchaus berechtigt.
Wer das Internet kennt und schon einmal in den zahllosen Homepages gestöbert hat, weiß, wieviel "Schrott" darin zu finden ist. Aber darin erschöpft sich das WWW (World Wide Web) sicherlich nicht. Nahezu alle Printmedien haben inzwischen ihre teilweise sehr aufwendigen Homepages im weltweiten Netz, auf die jeder zurückgreifen und die tagesaktuellen Ausgaben der entsprechenden Presseerzeugnisse lesen kann. Und schließlich hat sich kürzlich ja auch der Deutsche Richterbund auf dieses Gebiet begeben und seine eigene Homepage geschaffen.
Aus diesem Grunde bin ich der Meinung, daß wir hiermit auf dem richtigen Weg sind. Die Vorteile, die sich für den Nutzer unserer Internetseite ergeben, sind dargestellt in dem Beitrag von Herrn Hirth, der auch wertvolle Hinweise für diejenigen enthält, für die dies alles noch Neuland ist.
Ob wir wollen oder nicht, wir können uns diesen neuen technischen Möglichkeiten nicht verschließen. Das gilt für jeden einzelnen von uns, der schon jetzt oder demnächst an seinen Arbeitsplatz mit einem Computer zu arbeiten hat. Und das gilt natürlich auch für unseren Verein, der ein Interesse daran haben muß, das möglichst weit zu verbreiten, was für die Richter und Staatsanwälte in Hamburg zu sagen ist. Dazu ist das Internet ein besonders geeignetes Mittel.
Es kann für die Akzeptanz des Hamburgischen Richtervereins gerade auch bei jüngeren (oder jung gebliebenen) Kollegen nur von Vorteil sein, wenn wir hier die Nase vorn haben. Wenn ich richtig informiert bin, hat bisher nur ein Landesverband (Schleswig-Holstein) neben dem Deutschen Richterbund eine eigene Homepage.
Es ist nicht beabsichtigt, unsere bewährte MHR durch Veröffentlichungen im Internet zu ersetzen. Ich gehe davon aus, daß die meisten von uns - und ich zähle mich selbst auch dazu - die MHR wie auch die eigene Tageszeitung lieber gedruckt auf Papier und nicht auf einem Computerbildschirm lesen. Aus diesem Grunde soll unsere Homepage die MHR ergänzen und nicht mehr.
In einem Punkt ist die Internetseite der MHR allerdings doch überlegen:
Was den Bereich Kultur und Justiz angeht, so kann unsere Homepage nämlich nicht nur das alte schwarzweiße Tempel-Logo, sondern auch das neue mit der "eleganten rosenholzfarbenen Silhouette der Grundbuchhalle" wiedergeben.
Wen das nicht überzeugt!
Johann Meyer