Im Prinzip herrscht zwischen Richterschaft und Anwaltschaft Konsens darüber, daß man sich das Leben nicht wechselseitig unnötig schwer machen muß. Im forensischen Bereich sind nun einmal die Damen und Herren Richter die den Verfahrensablauf Bestimmenden. Auch wenn im großen und ganzen die Fristsetzungen und Terminierungen klappen, so gibt es immer wieder Ausreißer:

Die Anwaltschaft ist u.a. darauf angewiesen:

• soweit irgend möglich nachmittags in den Praxen der Klientel zur Verfügung zu stehen und nicht Gerichtstermine wahrnehmen zu müssen,
• umfangreiche (Zivil-)Termine etwa im Rahmen von Zeugenvernehmungen oder Sachverständigenanhörungen mit den Gerichten abzustimmen,
• Verlegungsanträge wohlwollend auch von der Strafjustiz geprüft zu erhalten und nicht mit "Geschäftslagen-Argumenten" abgespeist zu werden und
• jüngeren Richterkollegen zu vermitteln, daß Kommunikation mit Anwälten nicht notwendigerweise Befangenheit provo-
  ziert.

Schließlich führen bekanntermaßen zu kurze Fristsetzungen häufiger zu größerer Belastung der Geschäftsstellenverwaltung, da Fristverlängerungsanträge beschieden werden müssen.

Ich appelliere an Sie, die in der Anwaltsstation gewonnenen Kenntnisse über Büro- und Tagesablauf auf Anwaltsseite hin und wieder zu aktivieren.

1. Vorsitzender des HAV