In Bonn ist im vergangenen Jahr der "Verein zur Förderung politischen Handelns e.V. (VFH)" gegründet worden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, sowohl extremistische Bestrebungen als auch die immer deutlicher um sich greifende Politikunlust zu bekämpfen. Zu diesem Zweck veranstaltet der VFH zwei- bis zehntägige Seminare für Studenten und Schüler in denen ihnen vor allem bewußt gemacht werden soll, welche politischen Konsequenzen die Verallgemeinerung einer passiven Haltung nach sich zieht. Die Teilnehmenden werden zum einen mit politischen Zuständen konfrontiert, die zum Eingreifen herausfordern, zum anderen mit ihrem eigenen Denken und Verhalten. Diese pädagogische Konzeption ist ungewöhnlich und für die Teilnehmenden in der Regel anstrengend; die Erfahrungen, die damit bisher - vor allem auch im Rahmen der zwanzigjährigen Tätigkeit des Vorgängervereins, des "Fortbildungswerks für Studenten und Schüler (FWS)" - gesammelt worden sind, zeigen jedoch, daß anders als in den üblichen Berieselungsseminaren viele der Teilnehmenden zu eigenem, demokratischen Engagement angeregt und ermutigt werden.
Der VFH ist im besten Sinne überparteilich: übereinstimmend in der Anerkennung der fundamentalen Grundlagen allen demokratischen Handelns arbeiten in ihm Vertreter aller demokratischen Parteien. Dazu gehören beispielsweise ein hoher Beamter aus dem Bundesinnenministerium, ein ehemaliger Bundesvorsitzender des RCDS, die Sprecherin einer Hamburger Behörde sowie eine Vielzahl von aktiven und ehemaligen AStA-Vorsitzenden aus dem ganzen Bundesgebiet.
Der VFH ist als gemeinnützig anerkannt und erhält für seine bundesweite Arbeit erhebliche Summen aus verschiedenen öffentlichen Haushalten (ca. DM 370.000). Damit allein kann und darf er jedoch seine Arbeit nicht durchführen; er ist daher auf Zuwendungen von anderer Seite unbedingt angewiesen. Neben Spenden und Mitgliedsbeiträgen gehören dazu auch Straf- und Bußgelder, die dem VFH über Strafrichter und -richterinnen zufließen. Insbesondere bei Jugenddelikten mit politischem Hintergrund kann eine Buße zugunsten des VFH angemessen erscheinen.
Weitere Informationen über den VFH sowie Überweisungsträger sind beigefügt und außerdem bei Jochen Schnak, Glashüttenstraße 20 a, 2000 Hamburg 36, Telefon: (040) 439 55 92 zu erhalten.
Jochen Schnak