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Kolumbienhilfe

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Weihnachten naht - Zeit, an unsere Kollegen in Kolumbien zu denken! Richter und Staatsanwälte in Deutschland leben in gesicherten Verhältnissen. Insbesondere existiert keine Gefahr für Leben und Gesundheit, auch nicht, wenn sie gegen hochstehende Persönlichkeiten ermitteln.

Anders ist es bei unseren Kollegen in Kolumbien. Allein in diesem Jahr hat FASOL laut seiner Homepage sieben Morde an Justizangehörigen registriert (www.corpofasol.org); zuletzt im Oktober an einem Richter und im November an einem Staatsanwalt. Opfer sind aber auch deren Familien, die plötzlich ohne den Ernährer da stehen.

Im Juni 2010 ist die kolumbianische Richterin María Stella Jara Gutiérrez von Kolumbien nach Deutschland geflohen. Die Richterin hat in Kolumbien ein viel beachtetes Strafverfahren gegen einen hohen Militär bearbeitet, der die Stürmung des Justizpalastes in Bogotá im Jahre 1985 befehligt hatte. Sie hat ihn für schuldig befunden, als mittelbarer Täter für das Verschwinden von 11 Geiseln verantwortlich zu sein, und ihn zu einer Haftstrafe von 30 Jahren verurteilt. Die deshalb gegen sie gerichteten Bedrohungen waren so massiv, dass sie sich nach der Verkündung des Urteils gegen den Militär ins Ausland absetzte. Zur Zeit lebt die Richterin zusammen mit ihrem 13-jährigen Sohn in Aachen, wo sie durch entsprechende Vermittlung und Unterstützung von MISEREOR Aufnahme gefunden hat. Sie beabsichtigt zum Ende des Jahres wieder in ihre Heimat zurückzukehren.

Kolumbien verfügt über eine rechtsstaatliche demokratische Verfassung. Nach Einschätzung des Deutschen Richterbundes bewegen sich Gesetzgebung und Gerichtsorganisation in ihrer rechtlichen Konzeption auf einem Niveau, das einem Vergleich mit europäischen Rechtsordnungen durchaus standhält.

Die Probleme der kolumbianischen Justiz liegen nach Einschätzung des Deutschen Richterbundes aber in der Umsetzung des in Kolumbien bestehenden Rechts. Dies gilt besonders auf dem Gebiet des Strafrechts und dort insbesondere bei der Aufarbeitung und Bekämpfung von Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen, die von der Guerilla, von Seiten paramilitärischer Organisationen aber auch vom staatlichen Militär begangen worden sind. Als schwierig erweist es sich dabei insbesondere eine Verflechtung zwischen paramilitärischen Organisationen und der Politik, aus der heraus versucht wird, Einfluss auf richterliche Entscheidungen zu nehmen. Dabei kommt es zu Verfolgungen, Bedrohungen und Bespitzelungen von Richtern und Staatsanwälten, die zwar nicht unmittelbar von staatlichen Institutionen ausgehen, gleichwohl aber einen entsprechenden Druck auf die betroffenen Kollegen ausüben, dem der Staat offenbar nicht immer im gebotenen Umfang entgegenwirken kann.

Hier greift die Kolumbienhilfe des Deutschen Richterbundes ein. Direkt vor Ort werden diese Familien bei Unterhalt und Schul- bzw. Universitätsbesuch der Kinder unterstützt. Die Gelder der Kolumbienhilfe kommen so tatsächlich direkt vor Ort bei den Opfern an.

Dieses Projekt ist weltweit das einzige, in dem ein Richterverband Kollegen und deren Familien in einem fremden Staat bei der Bewältigung von Gewaltfolgen hilft. Deshalb die Bitte an alle Mitglieder: Unterstützen Sie die Kolumbienhilfe mit einer Spende.

Kontoinhaber:    MISEREOR e.V.

Kontonummer:   2014

BLZ:                    390 500 00 (Sparkasse Aachen)

Spendenzweck:  Spende für Kolumbianische Richter/ DRB

Aber vielleicht spenden Sie gar nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern sind ein Vertreter von Nachhaltigkeit und möchten monatlich etwas beitragen? Dann finden Sie das Formular für eine Einzugsermächtigung unter www.drb.de/cms/fileadmin/docs/kolumbienhilfe_einzugsermaechtigung_01.pdf.

 

(Red.)