(Dieser Artikel ist veröffentlicht in MHR 2/08, 15 ) < home RiV >
Die PC-Ecke:
Asterisk und Fritz mit Handy
- Den Festnetzanrufer auf dem Handy anzeigen -
Nach langer Zeit gibt es endlich mal wieder etwas für die PC-Ecke in den MHR. Diesmal hat der PC-Tipp weniger mit Richtern zu tun, sondern gilt er eher der privaten Familienorganisation in technischer Hinsicht. Auch ist er nicht für Jedermann gedacht, sondern für die Technik-Fans unter den Kollegen. Doch diejenigen, die davon Gebrauch machen, wird dieser Artikel auf einem kleinen Gebiet in eine technische Spitzenstellung katapultieren, denn soweit ersichtlich hat die hier beschriebene Konstellation weltweit noch niemand im Verbrauchersektor erreicht; sehen Sie deshalb die Länge dieses Nischenbeitrags nach.
Im Visier sind die geplagten Eltern von Kindern mit regem Telefonverkehr. Oft klingelt zuhause das Telefon und von den bequemen Kindern geht keiner ran. Die Eltern wollen nur rangehen, wenn das Telefonat für sie bestimmt ist. Ihr Festnetztelefon hat zwar ein internes Telefonbuch, aber dessen Verwaltung ist so unkomfortabel, dass dort nicht die Telefonnummern aller Freunde der Kinder und der eigenen Kontakte eingetragen sind. Außerdem erspart auch dies nicht dem Weg zum Festnetz-Mobilteil, das in der Regel seltener als Handys direkt am Mann getragen wird.
Gesucht wird deshalb nach einer Lösung, bei der die auf der Festnetznummer anrufende Person auf Ihrem Handy-Display mit Namen angezeigt wird (wenn jene Person nicht ihre Rufnummer unterdrückt, wie z.B. bei Kollegen, die vom Dienst aus anrufen). Es sei jetzt schon vorausgeschickt, dass man diese Anzeige auch außer Haus nutzen kann, was insbesondere dann interessant ist, wenn man einen wichtigen zuhause eingehenden Anruf erwartet, aber das Haus verlassen muss. Hat man das Festnetz-Gespräch auf dem Handy angenommen, so soll eine Weitervermittlung auf ein Festnetztelefon innerhalb des Hauses möglich sein. Die Lösung liegt in der Kombination von Fritzbox, Asterisk, WLAN-Handy und einem gerade erst auf den Markt gekommenen bestimmten Software-Telefon für das Handy-Betriebssystem Windows Mobile. Die Fritzbox ersetzt Ihr bisheriges DSL-Modem; Asterisk ist eine Telefonserversoftware (Freeware), die auf die Fritzbox aufgespielt wird; und WLAN (Wireless LAN) ist eine Netzwerkverbindung per Funk.
Es sei vorausgeschickt, dass die Durchführung dieses nur scheinbar simplen Vorhabens technisches Interesse und ein kleines finanzielles Engagement erfordert. Anzuschaffen sind die Fritzbox (es reicht das Modell 7170; gebraucht bei ebay für circa 70 €), ein USB-Stick (der Kleinste genügt) und ein Handy mit WLAN, Touchscreen und dem Betriebssystem Windows Mobile[1]. Eine DSL-Flatrate sollte vorhanden sein. Zudem muss ein gewisser Zeitaufwand für den Ungeübten einkalkuliert werden, auch wenn ihm der vorliegende Beitrag schon mal einen Zeitaufwand von mehr als 100 Stunden erspart; ein paar Stunden werden für Sie noch übrig bleiben.
1. Versüßt wird der Aufwand durch die Möglichkeit, einige auf dem Weg liegende Bonbons mitzunehmen:
- Die Fritzbox beinhaltet einen Print-Server. Damit brauchen Sie nur noch einen Drucker für das ganze Haus; Ihr Drucker (egal welches Modell, aber mit USB-Anschluss[2]) hängt dann nicht an einem einzelnen PC, so dass nicht für jede Druckernutzung dieser PC eingeschaltet werden muss. Ihr Drucker hängt direkt an der Fritzbox und kann von jedem PC ihrer Familie jederzeit angesteuert werden, auch über WLAN.
- An die Fritzbox (im Folgenden auch FB genannt) können USB-Geräte angeschlossen werden. Möglich sind also zum Beispiel auch große Speicher, die zentral für alle Familienmitglieder Daten bereitstellen, zum Beispiel Filme und Musik.
- Durch die FB können Sie von Ihrem alten Festnetztelefon per VOIP (Internet-Telefonie Voice-over-IP) nach draußen telefonieren. Erforderlich ist lediglich ein Account bei einem kostenlosen SIP-Provider. Ich verwende das in Hamburg ansässige bellshare.de und lege dies auch meinen Konfigurationsvorschlägen zugrunde. Solange Sie nur andere Telefonnummern desselben SIP-Providers anrufen, sind die Gespräche kostenlos. Und für Anrufe per VOIP über den Provider ins Festnetz (der Gesprächspartner muss dann kein VOIP haben) sind insbesondere die niedrigen Gebühren ins Ausland interessant, vor allem wenn der Festnetz-Anbieter call-by-call verwehrt (so z.B. Hansenet) und dass Sie eine weitere „Telefonleitung“ haben, so dass Ihre Familie auch dann parallel zu einem anderen Telefonat telefonieren kann, wenn Sie kein ISDN haben.
- Wenn Sie eine Festnetz-Flatrate haben, können Sie diese auch für Ihr Handy nutzen (Callthrough-Funktion der FB), vor allem wenn Sie einen Handy-Tarif haben, mit dem Sie kostenlos zuhause anrufen können.
- Für die FB gibt es Software mit lookup-Funktion (z.B. jfritz). Das bedeutet, dass für Anrufer, für die in Ihrem Adressbuch kein Eintrag vorhanden ist, die Software automatisch sofort in kostenlosen Internet-Telefonbüchern wie zum Beispiel das-oertliche.de recherchiert und das Ergebnis - noch während das Telefon klingelt - auf dem Desktop-Bildschirm ausgibt. Dort erscheint also als Anzeige z.B. "Firma XY ruft an", auch wenn Sie mit dieser Firma noch nie etwas zu tun hatten und deshalb die Firma nicht in Ihrem privaten Telefonbuch enthalten ist. Alle Anrufe (gegebenenfalls mit den vom Programm recherchierten Anrufernamen einschließlich ihrer automatisch mitrecherchierten Wohnadressen) speichert das Programm mit Zeitangaben in einer Liste ab[3]. Gespeichert werden natürlich auch die Anrufe, die nicht entgegengenommen wurden. Wenn Sie nach Hause kommen, können Sie also die Namen (!) all derer sehen, die versucht haben, Sie zu erreichen, selbst wenn Sie den Anrufer bislang nicht kannten (soweit nicht einzelne Anrufer ihre Rufnummernübermittlung unterdrückt haben, was die Bundesregierung jetzt Werbefirmen untersagen lassen will: Gesetzentwurf gegen „Cold-Calls“).
- Die FB kann selbständig Emails an Sie versenden zum Bericht über bestimmte Ereignisse, z.B. wer gerade angerufen hat oder dass sich Ihre dynamische IP gerade geändert hat (erforderlich um von unterwegs aus auf die FB zuzugreifen).
- Anruferspezifische Ansagen können mit Asterisk eingerichtet werden (z.B. "Hallo Peter, Du hörst meinen Anrufbeantworter" oder "Sie haben Ihre Rufnummer unterdrückt. Bitte rufen Sie neu an, ohne die Nummer zu unterdrücken.")
- Rückruf bei besetzt[4]
- Relais-Steuerung (z.B. Garagentor öffnen)
- Stromsteckdosen ein-/ausschalten von unterwegs (IP-Steckdose erforderlich).
3. Alternative Anruferanzeige
a) Früher war Parallelruf (mit Übermittlung der Anrufernummer) ein von den Telefongesellschaften angebotenes ISDN-Merkmal; dieser Service wurde aber weitgehend eingestellt. Die FB leistet zwar einen Parallelruf, jedoch nur unter Übermittlung der eigenen Rufnummer und nicht derjenigen des Anrufers.
Erforderlich ist es deshalb, das Handy als interne Nebenstelle in der FB einbinden zu können. Das leistet die FB allein nicht - solange nicht die unten beschriebene Software-Ergänzung vorgenommen wird.
b) Ein weiterer denkbarer Weg hinsichtlich der Einbindung von WLAN-Handys in die häusliche Telefonanlage sind sogenannte Festnetz-Handys (auch Dualphones genannt). Festnetz-Handys haben jedoch den Nachteil, dass Sie an ein bestimmtes Handymodell, an einen bestimmten Router und hinsichtlich Festnetz- sowie DSL-Anschluss an eine bestimmte Telefongesellschaft gebunden sind. Und für die Weiterschaltung auf das aushäusige Handy wird eine Anrufweiterschaltungsgebühr berechnet.
c) Theoretische Alternativen wären die sogenannten Display-Monitore/Anrufmonitore (s.o. 2.). Das sind keine Monitore im Sinne von Bildschirmen. Es handelt sich vielmehr um Software, die Einblendungen auf dem PC-Bildschirm erzeugt, in denen mitgeteilt wird, dass z.B. Herr XY gerade anruft[5]. Von der Fritzbox wird das nach Einspielung des aktuellen Firmwareupdates unterstützt. Das setzt jedoch entsprechende Empfänger-Software (sog. Clients[6]) auf den Endgeräten, auf denen die Mitteilungen erscheinen sollen, voraus.
Auch Festnetztelefone - soweit sie displaymessage-fähig sind - können den Anrufernummern die entsprechenden Namen der Telefonbucheinträge der Fritzbox im Telefondisplay zuordnen[7]. Gegenüber den Telefonbüchern im Telefon hat dies den Vorteil, dass für alle Festnetz-Telefone dann nur ein einziges Telefonbuch gepflegt werden muss und dass wesentlich mehr Einträge möglich sind. Zu verwalten ist das FB-Telefonbuch mit der Software „Fritzbox-Monitor“ des Fritzbox-Herstellers AVM[8].
Doch für die Handy-Betriebssysteme gibt es keine Display-Monitore. Also muss dafür eine andere Lösung her. Es gibt sie, auch wenn sie bislang noch nirgends im Internet aufgezeigt wurde.
4. Die gewünschte Anruferanzeige wird erreicht durch die Kombination der Fritzbox mit der Freeware Asterisk und dem gerade erst in diesem Jahr auf den Markt gekommenen Software-Telefon AGEphone Mobil 2[9]. Es sei bereits vorausgeschickt, dass bei dieser Lösung nicht auf das zentrale Telefonbuch der Fritzbox zurückgegriffen wird, sondern der Anrufer mit seinem Eintrag im Telefonbuch des Handys auf dem Display erscheint. Das ist jedoch nicht weiter tragisch, weil das AGEphone automatisch die Outlook-Adressen des Handys importiert und man ja ohnehin die Outlook-Adressen des Handys mit denen des PC synchronisiert. Alle anderen Softphones für Windows Mobile 5 - von denen es ohnehin nur wenige gibt - schaffen es nicht, die Anzeige der eingehenden Anrufernummer durch die Einträge zumindest des eigenen Telefonbuchs zu ersetzen (z.B. sjphone, express-talk, x-lite, x-pda). Dabei habe ich ausschließlich solche Programme geprüft, die Zifferntasten auf dem Display darstellen, damit versehentlich angenommene Gespräche notfalls auch innerhalb des Hauses weitervermittelt werden können; außen vor blieben deshalb messenger-ähnliche Produkte.
5. SIP-Accounts besorgen
Wie bereits erwähnt, geht die hier vorgeschlagene Konfiguration vom Hamburger www.bellshare.de als kostenlosen SIP-Provider aus. Um die Sache zum Laufen zu bringen, sollten Sie sich hieran erst mal halten. Später können immer noch einen anderen Provider nehmen und die Konfiguration daran anpassen.
Beschaffen Sie sich zwei bellshare-Accounts: einen für die FB und einen für das Handy (AGEphone). Das brauchen Sie nur, wenn Sie die Anzeige, wer zuhause anruft, auch außerhalb Ihres häuslichen Netzwerks nutzen wollen (s.u. 10).
6. Fritzbox kaufen und konfigurieren
a) Das neueste Modell ist die 7270, die auch DECT-Mobilteile direkt einbinden kann. Die Vor-Modelle können jedenfalls die DECT-Basisstation einbinden. Vorliegend soll vom billigeren Vor-Modell 7170 ausgegangen werden. Dieses gibt es in zwei Versionen: die 7170 und die 7170 SL. Die beiden unterscheiden sich nur dadurch, dass der SL- Version kein Y-Anschlusskabel[10] beiliegt, welches Sie aber im Normalfall benötigen [11].
b) Noch vor der Installation der Fritzbox, solange man noch den bisherigen funktionsfähigen Internetzugang hat, sollten Sie beim Hersteller (avm.de) in der Rubrik „Labor" die neueste Firmware-Version der FB 7170 herunterladen und sich das kostenlose telnet-Programm Putty downloaden[12] und auf dem PC installieren.
c) Nach Anschluss der Fritzbox am DSL-Eingang (Splitter), am Telefoneingang (NTBA) und am PC (LAN) spielen Sie zuerst die schon beschaffte neueste Firmware-Version auf die Fritzbox (Menü Einstellungen/System/Update/Datei). Als Nächstes sollten Sie in der FB den Expertenmodus aktivieren (Einstellungen/System/Ansicht) und „Festnetz aktiv" (Startmenü/Telefoniegeräte/Festnetz) ankreuzen. Erst danach starten Sie unter Einstellungen den Assistenten. Abschließend gehen Sie noch einmal alle Konfigurations-Menüpunkte der Einstellungen durch. Achten Sie dabei insbesondere darauf, dass in den Menüs „Wahlregeln" und Anbietervorwahl nicht die Vorwahl eines fremden Telefonanbieters eingestellt ist.
Um Firewall-Probleme zumindest in der ersten Phase der Installation zu minimieren, sollte man das Handy in der Fritzbox freistellen[13]. Sobald später alles läuft, können Sie die Verschärfung der Sicherheitseinstellungen vornehmen.
7. USB-Stick installieren
Der Vorteil eines USB-Sticks ist außerdem, dass Änderungen an den hierauf befindlichen Dateien nicht per telnet/Putty/nvi erfolgen müssen: da der PC auf den an der FB angeschlossenen Stick zugreifen kann, kann vom PC aus mit einem dortigen Editor wie notepad oder wordpad gearbeitet werden.
Legen Sie sich einen Link auf den an der FB hängenden Stick, indem Sie den Stick über das Web-Menü der FB öffnen (zuvor in Rubrik Einstellungen/USB-Geräte/USB-Speicher einen Haken bei USB-Netzwerkspeicher setzen). Nach Öffnen des Sticks ziehen Sie aus der Browseradresszeile das Ordnersymbol mit der Maus auf den Desktop.
Gehen Sie nun vom PC aus auf den FB-USB-Stick in den Unterordner \addons\asterisk14\etc \asterisk und fertigen Sie Sicherungskopien der Dateien asterisk.conf, capi.conf, extensions.conf, features.conf, iax.conf, parking.conf und sip.conf. Kopieren Sie dann die von mir für Sie vorbereiteten gleichnamigen Dateien aus dem Download-Bereich von www.richterverein.de in das genannte Verzeichnis des USB-Sticks. Öffnen Sie dann die Datei extensions.conf mit einem einfachen Text-Editor und ändern Sie die Einstellungen an den drei gekennzeichneten Zeilen in den Absätzen [3003] und [capi_in1] entsprechend der dortigen Anweisungen. Öffnen Sie dann die Datei sip.conf und ändern Sie die Einstellungen an den gekennzeichneten Zeilen in den Absätzen [general] und [3003]. Schließen Sie nun die beiden conf-Dateien und geben Sie an der #-Konsole reboot ein. Die FB braucht daraufhin ein paar Minuten.
Gehen Sie dann wieder mit Putty auf die FB und prüfen Sie durch Eingabe von ps, ob Asterisk läuft. Nun können Sie die sogenannte CLI-Konsole in Putty starten mit ./cfg_asterisk14 start r (dazu müssen Sie sich mit Putty im USB-Stick-Verzeichnis addons befinden). An der CLI-Konsole kann man z.B. folgende Befehle eingeben:
sip show peers (zeigt die von Asterisk erkannten Sip-Telefone)
help (zeigt alle Befehle)
exit (stoppt nur die CLI-Konsole und nicht auch Asterisk)
9. Laden Sie AGEphone Mobile 2 runter bei www.ageet.com/de und installieren Sie das Programm auf Ihrem Handy. Diese Vollversion funktioniert solange als Demoversion, bis Sie die Serial-Nr. für 25 € gekauft haben. In der Demoversion ist die Gesprächszeit auf je 1 Minute begrenzt. Das genügt, um geraume Zeit mit der Demoversion für die Konfigurationsphase auszukommen. Konfigurieren können Sie das AGEphone in Menü / Einstellungen:
In „SIP-Zugangsdaten“ kreuzen Sie bellshare.com an und bearbeiten das mit Optionen/ Bearbeiten. Auf der ersten Seite muss in allen 4 Feldern bellshare.com stehen. Auf der nächsten Seite geben Sie in den ersten 3 Feldern jeweils Ihren bellshare-Anmeldenamen an; ins 4. Feld kommt Ihr bei bellshare angegebenes Passwort. Die nächsten Seiten lassen Sie unverändert.
Unter Optionen/Hinzufügen fügen Sie einen neuen Account hinzu. Realm: 3001; SIP-Domäne: 192.168.178.1; SIP-Server: 192. 168.178.1:5061; Registrar bleibt leer. Auf der nächsten Seite in alle 4 Felder 3001 eintragen. Die folgenden Seiten bleiben unverändert. Kreuzen Sie dann 3001 an.
Zwischen dem bellshare- und dem 3001-Account können Sie wechseln durch Doppel-Tip auf das Display und anschließenden Einfach-Tip.
In „Netzwerk“ geben Sie als NAT-Überquerung „Lokale IP“ an. Der Rest bleibt unverändert. Alle anderen Einstellungen können vorerst unverändert bleiben.
Vorsorglich starten Sie AGEphone neu. Sobald AGEphone mit Asterisk Verbindung hat, erscheint auf dem AGEphone-Display die Meldung „bereit“. Über welchen Account AGEphone mit Asterisk verbunden ist, steht ganz klein oben auf dem Display. Zwischen den Accounts, die Sie im Menü SIP-Zugangsdaten angekreuzt haben, können Sie wechseln durch Doppel-Tipp auf das AGEphone-Display und anschließenden Einfach-Tipp. Prüfen Sie an der CLI-Konsole mit sip show peers (s.o. 8), ob Asterisk den 3001-Account eingebunden hat.
AGEphone benutzt als Telefonverzeichnis ausschließlich Outlook. Das hat den Vorteil, dass der „Import" von Outlook kein Problem ist. Es hat aber den Nachteil, dass man alle Freunde der Kinder, die man zwar bei Anrufeingang erkannt haben will, die man aber eigentlich nicht unbedingt im Outlook der Eltern haben will, doch im Eltern-Outlook eintragen muss. Auch ein Ändern des scheinbaren AGEphone-Adressbuchs adrbook.txt, das in MyDocuments/MyPhoneBooth liegt, bewirkt nichts, da die Änderungen sofort wieder von Outlook überschrieben werden. Geben Sie also alle Kinderfreunde-Nummern in Outlook ein (evtl. vorher eine Zeitlang jfritz benutzen, die dort ermittelten Daten nach Outlook exportieren und dann das PC-Outlook mit dem Handy synchronisieren). Den Kinderfreunde-Nummern weisen Sie in Outlook eine eigene Kategorie zu, die Sie im PC-Outlook ausblenden lassen können (Rechtsklick im Kontakte-Bereich, Filtern/„weitere Optionen“/Kategorien).
Um zu vermeiden, dass der Akku durch den Standby-Betrieb allzu schnell leer ist, besorgen Sie sich ein Tool, dass nur das Handy-Display abschaltet, aber das WLAN an lässt: z.B. psShutXP[18]. Damit AGEphone das Display nicht trotzdem sofort wieder einschaltet, muss in den Energieoptionen von AGEphone unter „aktiv halten“ „nie“ angegeben werden. Wird AGEphone nicht über WLAN, sondern über Mobilfunk-Internet betrieben, so brauchen Sie psShutXP nicht zu verwenden, sondern können Sie das Handy auf normales Standby schalten. Allerdings ist dann trotzdem der Akkuverbrauch infolge des laufenden Mobilfunk-Internets hoch.
Das Echo können Sie vermeiden durch Benutzung eines Ohrhörers. Testen können Sie das durch Anruf auf die bellshare-Nr. 10000.
10. Man kann das Gleiche nicht nur von zuhause, sondern auch von unterwegs aus betreiben. Dann wählt man als Account im AGEphone in den SIP-Einstellungen nicht den internen 3001, sondern bellshare. Am Handy schaltet man statt WLAN das Mobilfunk-Internet ein[19]. Die Sprachqualität über das Mobilfunk-Internet ist allerdings so schlecht, dass keine Verständigung möglich ist.; in UMTS-Empfangsbereichen ist die Sprachqualität dieses Übertragungsweges immerhin nur noch bloß schlecht. Entweder reicht ihnen unterwegs die bloße Anzeige des Anrufernamens ohne Gesprächsannahme. Oder - wenn sie sich vorbehalten wollen, unterwegs das Gespräch gegebenenfalls auch sofort anzunehmen - Sie schalten neben AGEphone zusätzlich im Web-Interface der Fritz Box auch den Parallelruf auf der Fritzbox zu ihrer Mobilfunknummer ein[20]. Allerdings fallen dann für eingehende Gespräche Telefongebühren für die Verbindung der Fritzbox zur Mobilfunknummer an, wenn sie nicht einen Tarif für kostenlose Telefonate zwischen ihrem Festnetzanschluss und ihrer Mobilfunknummer haben. Bei Daueranschaltung des Handyinternets zwecks Verbindung zur Fritzbox sollten Sie im AGEphone den 3001-Account, der sonst mangels WLAN-Verbindung dauernd abgefragt würde, deaktivieren zur Verminderung des Übertragungsvolumens und zur Schonung des Akkus.
Da Sie bei eingeschalteter Rufumleitung Ihr Handy nicht ausschalten dürfen, weil sonst bei jedem auf dem Festnetz eingehenden Anruf der Anrufbeantworter sofort beim ersten Klingeln anspringt, ist es sinnvoll, auch von unterwegs aus per Handy die Rufumleitung an der FB aus- und wiedereinschalten zu können[21]. Dazu aktivieren Sie im Webinterface der FB die Option Durchwahl im Menü Einstellungen/Telefonie/Rufumleitung/Durchwahl, indem Sie anklicken: Durchwahl / definierte Durchwahl / auf der Rufnr. ....(nehmen Sie am besten eine Ihrer Festnetznrn., die Sie sonst nicht per Handy anrufen, wie etwa Ihre Fax-Nr.[22]); vergeben Sie eine 4stellige PIN-Nr., kreuzen Sie CallerID an und geben Sie unter „Anschlussnr.“ Ihre Handynr. an. Dann legen Sie im Handy-Outlook (oder als Kurzwahl) zwei neue Kontakte an:
FBrufumlAus mit der Telefonnr.
040111111p0000*21**222222#
FBrufumlAn mit der Telefonnr.
040111111p0000*21*017633*222222#
Dabei bedeutet:
040 Vorwahl Hamburg
111111 zu ersetzen durch Ihre im FB-Durchwahl-Menü angegebene Nr. für „... auf der Rufnr.“
p Buchstabe p; erzeugt eine Wählpause
0000 zu ersetzen durch Ihre o.a. PIN-Nr.
*21** Tastencode für Rufumleitung aus
222222 zu ersetzen durch Ihre Haupt-Festnetznr. ohne Vorwahl
*21* Tastencode für Rufumleitung an
017633 zu ersetzen durch Ihre Handy-Nr.
Bei der Benutzung von FBrufumlAus/An sind noch zwei Punkte zu beachten. Nach dem Wählen nicht gleich auflegen, sondern den zweiten langen Quittungston abwarten (nach knapp 30 Sek.). Bei der ersten Benutzung muss im Webinterface der FB die Umleitung von Sofortruf auf Parallelruf geändert werden; bei weiteren De-/Aktivierungen bleibt diese Art der Weiterleitung dann erhalten. Bei der Nutzung von unterwegs aus ist noch zu bedenken, dass nach der Gesprächsannahme keine Weitervermittlung mehr möglich ist.
Und wenn Sie gar nicht mehr weiterwissen, schicken Sie mir eine Email an
wolfgang.hirth@richterverein.de
Wolfgang Hirth
[1] Da hier demnächst auch ein Artikel über Videotelefonie per Handy-VOIP erscheinen soll, nehmen Sie doch gleich ein Handy, das auch UMTS und beidseitige Kameras hat. Und wenn sie schon einmal dabei sind, achten Sie auch auf GPS. Einige Kollegen haben solche Handys schon. Bei mir handelt es sich um das HTC P3600, baugleich VPS Compact GPS.
[2] Zur Steckdosenerweiterung der FB nehmen Sie einen USB-Hub (unter 10 €).
[3] Haushaltsmitglieder müssen davon in Kenntnis gesetzt werden, was das Programm mit ihren Anrufen macht. Das ist nicht nur lästige Pflicht, sondern Zweck der Sache: wenn das Programm sogar auf jedem PC des Haushalts installiert ist, kann jeder Haushaltsangehörige sehen, ob er selber ans Telefon gehen sollte.
[5] In der FB aktivieren durch Tel.-Eingabe von #960*1*
[6] z.B. die kostenlosen jfritz, AVM-Monitor oder fbfwatch
[7] Die Rückwärtssuche ist dort etwas schwieriger einzurichten: www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=163324
[8] Monitor-Telefonbuch exportieren (.adr-Datei), mit Excel bearbeiten, höchstens 99 Einträge, Kurzwahl eintragen, die erste beginnt nicht mit 0 sondern mit 1, rückimportieren in den Monitor, von dort exportieren in die FB (geht bei mir nur, wenn höchstens 60 Einträge vorhanden sind), FB rebooten. Für mehr als 60 Einträge (bis 147) siehe meine Anleitung unter http://www.ip-phone-forum.de/showthread.php?p= 1086110.
[9] Hier zugrunde gelegt wird Windows Mobile 5. Ob unter Windows Mobile 6 bei Benutzung des dort integrierten SIP-Clients anstelle von AGEphone (vgl. mic.in.tum.de/resources/GetResource.aspx?type=file&ID=fa9109e9-0a0c-410c-b678-b43e4d80bce8) ebenfalls der Anrufername angezeigt wird, konnte ich bislang nicht sicher verifizieren.
[10] Verzweigung von der FB zu Splitter und Telefonanschluss bzw. NTBA
[11] Sie können sich das Kabel aber auch selber aus einem LAN-Kabel fertigen: www.ip-phone-forum.de/showthread.php?t=146581
[13] IP-Adresse des Handys ermitteln (z.B. im FB-Menü Einstellungen/WLAN); Freigabe im FB-Menü Einstellungen/Internet/Freigaben/Neue_Portfreigabe; dort die ermittelte IP-Adresse eingeben und unter „aktiv für“ extendet auswählen.
[14] prüfe an der #-Konsole mit #cd var #ls
[16] cp /var/media/ftp/USBFlashMemory-Partition-0-1/ libresolv-0.9.28.so /var/libresolv.so.0 (Partitionsbezeichnung anpassen!)
[17] an CLI eingeben: stop now; dann mit Putty ins USB-addons-Verzeichnis gehen und Asterisk starten mit ./cfg_asterisk14 start -cvvvv
[19] Von den Kosten her setzt das allerdings voraus, dass der Datentarif Ihres Handys nicht nach Zeit berechnet wird, weil Sie sonst bei einer Standby-Nutzung ein armer Mann würden; geeignet ist zum Beispiel die Hansenet-SIM-Karte, bei der 1 kb Datenübertragung unabhängig von der Nutzungsdauer 0,428 c kostet.
[20] im Menü Einstellungen/Telefonie/Rufumleitung: alle Anrufe an das Festnetz über das Festnetz auf ihre Handynummer per Parallelschaltung. Der über Parallelruf weitergeleitete Mobilfunk hat eine schlechtere Qualität als ohne Weiterleitung. Trotz Weiterleitung des Festnetzes aufs Handy können Sie mit Ihrem Handy immer noch auf Ihre Festnetznummer anrufen.
[21] Auf die gleiche Weise können Sie durch Änderung der Zeichenfolge nach dem zweiten p mit Ihrem Handy natürlich auch alle anderen Funktionen der FB von unterwegs aus steuern, z.B. Ihre FB bei Fehlfunktion neu starten etc.
[22] sonst müssen Sie bei jedem Anruf per Handy, bei dem Ihre Hauptfestnetznr. klingeln soll, trotzdem noch die PIN und anschließend **9 eingeben.