Verhandlungsführungskurs
Auch in diesem Sommer gab es wieder das Projekt „Verhandlungsführung für junge Richter/innen“. Dafür haben sich einige erfahrene Kollegen bereit erklärt, den blutigen Anfängern unter uns nahe zu bringen, worum es in unserem neuen Job eigentlich geht.
Einen der für Zivilrichter bestimmten Kurse hat Herr Müller-Fritsch geleitet. Er erklärte uns zunächst theoretisch den Ablauf einer idealen mündlichen Verhandlung, in der vom ersten Blickkontakt an auf das Ziel eines Vergleichs hingewirkt wird. Da er selbst ein großer Vergleichskünstler ist, haben wir eine Menge nützlicher Tipps jeder Art bekommen.
Diese versuchten wir in den anschließend nachgestellten Verhandlungen umzusetzen. Dafür hatte Herr Müller-Fritsch einige Kostproben aus seinem baurechtlichen Dezernat herausgesucht, die wir mit verteilten Rollen nachspielen durften. Später hatten die Teilnehmer selbst Gelegenheit, ihre „Lieblingsakten“ zu verteilen und einem glücklichen Ende zuzuführen. Nachdem sich alle durch einen großen Papierstapel gearbeitet hatten, versuchte die jeweilige „Kammer“ in der vorgegebenen Zeit eine gütliche Einigung zu erringen. Das gelang meist erstaunlich gut.
Hinterher gab es jeweils die bald gefürchtete und weithin berüchtigte Manöverkritik, die die Bereitschaft, die Rolle des Vorsitzenden zu übernehmen, zunehmend reduzierte. Wir nahmen aber alle jedes Mal wertvolle Anregungen mit aus der Sitzung und waren dankbar für ein ehrliches Feedback.
Den neuen Kollegen legen wir die Veranstaltung, aus der wir alle viel Gewinn gezogen haben, sehr ans Herz. Wir selbst freuen uns auf die für das Frühjahr angekündigte Fortsetzung, in der uns weitere gute Tipps für eine schnelle Aktenbearbeitung erwarten.
Für sein großes Engagement danken wir Herrn Müller-Fritsch ganz herzlich.
Dorothee Haerendel, Natalie Blömer