Entwicklung von Besoldung und Versorgung
Der DRB Nordrhein-Westfalen hat die Entwicklung von Besoldung und Versorgung untersucht. Seine Ergebnisse hat er in den beiden nachfolgenden Tabellen zusammengefasst und ausgewertet in seiner Mitgliederzeitschrift RiSta 4/2003, 4 (online unter www.drb-nrw.de). Die Tabellen sind dort nicht mit abgedruckt und dürfen in der MHR mit freundlicher Genehmigung des DRB-NRW veröffentlicht werden.
Wie man aus der ersten Tabelle sieht, sind die Gehälter bei den Angestellten der Privatwirtschaft seit 1993 doppelt so stark gestiegen wie die Richtergehälter (36 % gegenüber 18 %). Die Richtergehaltssteigerungen haben noch nicht einmal die Inflation aufgefangen. Sogar die Gesamtsteuereinnahmen (NRW) stiegen stärker als die Richtergehälter:
|
Angestellte |
Richter |
Inflation |
Steuer |
1993 |
104,40 |
102,06 |
103,30 |
102,00 |
1994 |
107,53 |
102,98 |
105,99 |
100,98 |
1995 |
112,05 |
106,35 |
107,79 |
108,65 |
1996 |
114,62 |
108,14 |
109,40 |
107,35 |
1997 |
116,69 |
108,78 |
111,48 |
106,28 |
1998 |
119,60 |
110,94 |
112,37 |
113,19 |
1999 |
122,95 |
112,67 |
113,27 |
117,71 |
2000 |
127,26 |
113,90 |
115,65 |
120,65 |
2001 |
129,93 |
115,64 |
118,31 |
113,29 |
2002 |
136,03 |
118,13 |
119,73 |
120,99 |
Bei Berücksichtigung der Nettogehälter verstärkt sich die Diskrepanz zwischen Richtergehältern und privatwirtschaftlichen Gehältern noch (laut RiSta a.a.O.): die Sozialversicherungsabzüge stiegen bei den Angestellten von 18 % (1993) über 21,5 % (1997) auf 20,65 % (2002). Diese Steigerung um 2,65 % enthält bereits die 1995 eingeführte Pflegeversicherung. Demgegenüber haben die Richter wesentlich stärkere Steigerungen der privaten Krankenkassenbeiträge zu zahlen, wobei die Pflegeversicherung noch obendrauf kommt.