In dem Bericht wird die Justizsenatorin mit den Worten zitiert, alles laufe bestens; beispielsweise seien in Zivilsenaten mehrere neue Richterstellen geschaffen worden. Hier ist anzumerken: Die Senatorin hatte hervorgehoben, dass am Hanseatischen Oberlandesgericht (OLG) ein neuer Senat eingerichtet bzw. nach früherer Streichung wieder errichtet werde. Dadurch konnte der Eindruck entstehen, als würden am OLG mindestens drei neue Richterstellen geschaffen. Leider ist das nicht der Fall. Die Kollegen anderer Gerichte haben daher weder einen Grund, neidvoll auf das OLG zu blicken, noch dürfen die Betroffenen auf eine schnellere Erledigung ihrer Verfahren hoffen. Es wird lediglich eine durch Pensionierung frei gewordene Beisitzerstelle in eine Vorsitzendenstelle umgewandelt und dieser "neue Senat" mit Beisitzern besetzt, die aus anderen Senaten abgezogen werden. Der OLG-Präsident sprach sich gegen die Stellenanhebung aus, weil sie das OLG-Budget ohne erkennbaren Vorteil belaste und alsbald wieder abgebaut werden müsse.
Bernd Künkel, OLG Hamburg, per E-Mail"
(Hamburger Abendblatt vom 14. Mai 2001, Rubrik Leserbriefe;
Abschrift gefertigt von Wolfgang Hirth)
Anmerkung: siehe Bericht über die ganze Diskussion in der Grundbuchhalle (insbesondere dort die Anmerkung am Schluss)